Steckbrief: Digitale Transformation
Der Anwendungsfall
Angst vor Fehlern kann Entscheidungsprozesse deutlich verlangsamen und auch den Mut, neue Ideen einfach mal auszuprobieren, deutlich verringern.
Diese Hemmschuhe – die sich auch bei Digitalisierungsprojekten störend auswirken – können durch einen geänderten Umgang mit Fehlern hoffentlich in die Ecke gestellt werden.
Die Umsetzung
Mit Hilfe der Kulturinitiative mit dem Namen ,,Morgen wird heute gemacht’’ werden bei der RheinEnergie Geschäftsprozesse hinterfragt und alte Arbeit- und Verhaltensmuster genauer betrachtet. Ziele sind dabei u.a. eine höhere Transparenz und Akzeptanz gegenüber Fehlern aufzubauen und kürzere Entscheidungswege im operativen Geschäftsalltag zu etablieren. Dazu verankerte die RheinEnergie ihre neu angestrebte Fehlerkultur in ihren Unternehmenswerten, welche im internen Umgang und im externen Auftreten als Leitfaden dienen soll. Zur Stärkung einer offenen, konstruktiven und modernen Fehlerkultur finden u.a. regelmäßig Fuck-up Nights statt, bei denen in einer lockeren Atmosphäre von Fehlern der freiwilligen Referenten berichtet werden. Zudem organisieren die einzelnen Teams regelmäßige Retrospektiven bei denen, unter Führung eines externen Moderators oder einer Moderatorini, die Zusammenarbeit im Team thematisiert wird. Darüber hinaus können Mitarbeiter:innen an digitalen Trainings teilnehmen, bei denen in einem eintägigen Workshop, eine konstruktive Fehlerkultur mit konkreten Handlungsempfehlungen gefördert werden soll.
Entwicklung der Führungskräfte
Zur Förderung der Führungskräfte veranstaltet das Unternehmen Events, bei denen die Entscheidungsfindung trainiert wird. Ein Beispiel dafür ist ein Projekt im Flug Simulator der Lufthansa, bei dem Entscheidungen in einer unmittelbaren Stresssituation getroffen werden müssen. Dabei sollten die Entscheidungen äquivalent zum PDCA-Rhythmus (Plan,Do,Check,Act) getroffen werden, um die Agilität in kontinuierlichen Schritten zu fördern. Besonders nach Störungsfällen oder fehlerverbundenen Ereignissen versammeln sich die Führungskräfte in Lessons-learned Runden, um sich über den neuen Erkenntnisgewinn auszutauschen.
Digitalisierungsmanagement
Das Management ist für die Implementierung digitaler Tools innerhalb des Unternehmens verantwortlich. Dabei werden die Projekte nicht nur aus Sicht der IT geführt, sondern als ganzheitliche Businessprojekte betrachtet, welche einen flächendeckenden Nutzen für die Anwender beinhalten sollen. Daher werden die Projekte in Gemeinschaftsarbeit mit den jeweiligen Fachkräften geplant und in konkreten Anwendungsfällen umgesetzt. Fehlende Kenntnisse werden gemeinsam erlernt, unter anderem unterstützen hier auch externe Schulungen die Mitarbeiter:innen dabei, den Umgang mit neuen Tools zu erfahren und sich in bestimmten Anwendungsfällen auszuprobieren. In einer Feedback-Abfrage können die Mitarbeitenden konstruktive Kritik zu den Schulungen äußern und somit mitgestalten.
Zur RheinEnergie
Die RheinEnergie mit Sitz in Köln-Ehrenfeld ist Teil der Stadtwerke Köln GmbH und als Traditionsunternehmen seit mehr als 150 Jahren existent. Neben dem Tätigkeitsfeld der bundesweiten Energielieferung in Form von Strom, Gas und Wärme, verantwortet das Unternehmen die Trinkwasserversorgung im Stadtgebiet Köln und anderen angrenzenden Regionen. Die Gesamtbetrachtung eines nachhaltigen Wasserressourcenmanagement verfolgt dabei das Ziel, Synergieeffekte im regionalen Netz zu schaffen. Im Zusammenhang mit der digitalen Transformation der Branche, starteten 2018 verschiedenste Initiativen auf Personal- und Führungsebene, um den Umgang mit Fehlern offener zu gestalten und Digitalisierungsprozesse voranzutreiben.
Infobox |
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Weitere Informationen |
Vernetzungsangebot @mailto:community@kdw-nrw.de |
Zielgruppe Digitalmanager Führungsebene |
Schlagwörter Transformation IT-Skills Führungskompetenzen Fehlerkultur Fuck-Up-Night |
Stand: 07.04.2022 |